Was ist hameau de la reine?

Hameau de la Reine (Das Weiler der Königin)

Das Hameau de la Reine ist ein rustikales Refugium im Park von Schloss Versailles, das von der französischen Königin Marie Antoinette in Auftrag gegeben wurde. Es wurde zwischen 1783 und 1787 erbaut und diente ihr als Rückzugsort vom formalen Hofleben.

  • Zweck und Gestaltung: Es handelte sich nicht um ein echtes Bauerndorf, sondern um eine idealisierte und pittoreske Darstellung des Landlebens. Die Gebäude waren absichtlich verfallen und unvollständig gestaltet, um den Eindruck von Authentizität zu erwecken. Ziel war es, einen Ort der Entspannung und des Vergnügens für die Königin und ihre engsten Vertrauten zu schaffen. Die Hameau de la Reine bestand aus einer Reihe von zehn Gebäuden, darunter Bauernhäuser, eine Mühle, eine Molkerei, ein Taubenhaus, ein Wachturm und Marie Antoinettes Haus, das Maison de la Reine.

  • Das Landleben Simulieren: Marie Antoinette und ihre Gäste spielten das Landleben nach, indem sie beispielsweise Kühe melkten (oftmals unter Anleitung erfahrener Bauern), Käse herstellten und Obst und Gemüse ernteten. Diese Aktivitäten waren jedoch eher spielerisch als notwendig und dienten der Unterhaltung und Entspannung. Die Hameau de la Reine war mit echten Bauern und Handwerkern besiedelt, die sich um die Tiere und die Bewirtschaftung kümmerten.

  • Symbolik und Kritik: Die Hameau de la Reine wurde oft als Symbol für die Dekadenz und Entfremdung der französischen Aristokratie vom einfachen Volk gesehen. Kritiker warfen Marie Antoinette vor, das Leid der Bauern zu ignorieren und sich in einer unrealistischen und kostspieligen Fantasiewelt zu verlieren.

  • Heutiger Zustand: Die Hameau de la Reine wurde restauriert und ist heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben am Hofe von Versailles und die Vorstellungen von Landleben im 18. Jahrhundert.

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